Als ich 1967 zwölf Jahre alt wurde, beschloss ich einfach, Maler zu werden. Wenn ich unbeobachtet war, verschwanden meine Hausaufgaben unterm Schreibtisch und ich zeichnete oder malte.
Auch heute stehe ich noch zwischen den Ansprüchen der Realität und meinem Wunsch, möglichst viele von meinen Ideen zu malen.
So gestalte ich in Architektur Fenster, male Kuppeln aus und Deckenspiegel und Wände an.
Eine sehr schöne und oft mühevolle Arbeit – geht doch jedem Projekt eine lange Vorbereitungsphase mit vielen Entwürfen, vielen Gesprächen mit Auftraggebern und Kunstkomissionen voraus. Dennoch habe ich bisher keine Arbeit vollendet, hinter der ich nicht voll und ganz stehe. Ein weiterer Aspekt meiner Arbeit sind von mir erdachte Projekte, die ich über die Jahre hinweg ausgeführt habe. Eine Mappe mit Radierungen zu den Kölner romanischen Kirchen, ein Zeichenprojekt über den Umbau der Rodenkirchner Brücke, ein Buch mit Zeichnungen zum Kölner Dom, eine Folge von Arbeiten über den Rhein, Illustrationen zu Georg Büchners „Lenz“, Kalender über Kölner Brunnen und den Kölner Süden oder das kürzlich erschienene Märchenbuch „Wie das Einhorn Lubcaparellalo seinen Schatten verlor“ sind einige Beispiele.
Dann gibt es den großen Bereich der Zeichnung. Nicht nur als Vorbereitung für Malereien, sondern auch als eigenständige Arbeiten, sowie gezeichnete Berichte von Reisen und Alltagssituationen. Jetzt komme ich zu meiner eigentlichen Intention, der Malerei, dem Erfinden von phantastischen Bildern, Landschaften, Portraits, der Realisierung all der Ideen, die in meinem Kopf herumspuken. Beim Bilder malen in der Werkstatt erhole ich mich von der Arbeit auf dem Gerüst an der Decke oder Wand. Bei Auftragsarbeiten lerne ich viele neue Räume und Orte kennen, setze mich mit Themen auseinander, die mir sonst nicht begegnen würden. Bei der Arbeit an Fenstern genieße ich die Umgebung und Gesellschaft in den verschiedenen Glasmalereien und erhole mich von der Soloarbeit in meiner eigenen Werkstatt. Licht sieht man besser neben Schatten. Wenn mir eine Sache zu viel wird, kümmere ich mich so lange um andere Seiten, bis ich die Freude an der Arbeit wieder habe.